Angesichts der Entwicklung globaler Vorschriften innerhalb der Europäischen Union zur Reduzierung der CO2-Emissionen haben viele Länder Fördermaßnahmen für Elektrofahrzeuge ins Leben gerufen.
Entwicklung von Elektrofahrzeugen in Europa in den letzten Jahren
In der ersten Jahreshälfte 2024 wurden in Europa (EU, EFTA und GB) knapp eine Million BEVs (954.094) verkauft. Das ist ein Anstieg um 1,6% gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023. Verkauft werden diese Fahrzeuge insbesondere in Ländern wie Frankreich (158.402 Fahrzeuge bzw. +14,9 %), Belgien (64.404 Fahrzeuge bzw. +47,8 %), den Niederlanden (60.338 Fahrzeuge bzw. +4,1 %) und Deutschland (184.125 Fahrzeuge).
Vor allem in Deutschland ging die Zahl der verkauften BEVs im Vergleich zum Vorjahr um 16,4 % zurück. Im September 2023 stellte Deutschland seine Förderungen von Elektrofahrzeugen ein. In den Monaten davor hatte dies einen sprunghaften Anstieg des Absatzes zur Folge, da diese Vergünstigungen in Zukunft wegfallen sollten. Seitdem ist die Anzahl der verkauften Elektrofahrzeuge drastisch gesunken.
In anderen Ländern ist der Absatz mit kleineren Zu- und Abnahmen stabil.
Für Gebrauchtwagenprofis bedeutet dies, dass in den kommenden Jahren immer mehr Elektrofahrzeuge auf den globalen Gebrauchtwagenmarkt gelangen werden.
Die wichtigsten vorhandenen Förderungen
Um den Absatz von Elektrofahrzeugen anzukurbeln, bieten Länder in der Europäischen Union ihre eigenen Anreize und/oder Steuervorteile, indem sie Kriterien wie z. B. den Gesamtpreis des Fahrzeugs oder den CO2-Ausstoß zugrunde legen oder eine bestimmte Anzahl von Jahren Steuervergünstigungen gewähren. Bei der Verschrottung eines älteren Fahrzeugs werden die Anreize in einigen Fällen erhöht.
Die wichtigsten Förderungen sind:
- Steuervorteile wie Mehrwertsteuerverminderung oder -befreiung, Befreiung von der Eigentumsteuer, von NOX-Abgaben, von CO2-Emissionsabgaben, von der Kfz-Steuer…
- Förderungen beim Kauf von Elektrofahrzeugen (BEV, PHEV) in Form eines an bestimmte Bedingungen gebundenen Bonus,
- Förderungen beim Kauf und bei der Installation einer Ladestation.
Einige dieser Anreize gibt es in bestimmten Ländern wie Belgien, Frankreich, Litauen, den Niederlanden und Island auch beim Kauf eines gebrauchten Elektrofahrzeugs.
Besonderheiten in verschiedenen Ländern
In Dänemark basieren Eigentumsteuern auf den CO2-Emissionen.
In Finnland sind emissionsfreie Pkw seit Oktober 2021 von der Zulassungssteuer befreit.
In Griechenland gibt es eine Rückvergütung von 30 % auf den Nettoeinzelhandelspreis bei BEVs, begrenzt auf maximal 8.000 €. Zusätzlich gibt es 1.000 Euro mehr, wenn ein mehr als 10 Jahre altes Auto verschrottet wird oder der Käufer jünger als 29 Jahre alt ist.
In Luxemburg hängen die Anreize von der Größe der Batterie ab (mehr oder weniger als 18 kWh).
In Frankreich ist der Bonus beim Kauf eines Elektrofahrzeugs zum Teil vom Einkommen der Käufer abhängig (bei niedrigeren Einkommen wird ein höherer Bonus gewährt).
Diese Förderungen sind oft zeitlich befristet. Das heißt, dass sie von einem Jahr zum anderen steigen oder wegfallen können, was hauptsächlich von der jeweiligen Politik innerhalb der Länder abhängt.
Fazit
Alle diese Förderungen helfen Unternehmen und Privatpersonen, die ein Elektrofahrzeug kaufen möchten. Sie tragen dazu bei, den gesamten Absatz und damit den künftigen Bestand am Gebrauchtwagenmarkt zu steigern.
Quelle: Tax benefits and incentives, ACEA, 2024